Laut - bunt - süß: Das ist Indonesien!

Donnerstag, 24. Mai 2012

Wenn einer eine Reise tut...

…dann kann er was erzähl’n. So hieß eine Vorabend-Serie im Fernsehen, als ich Kind war. Lang, lang ist’s her… :-) Wie sieht’s aus, ihr besten Jahrgänge Mitte der 50er Jahre? Erinnert ihr euch – oder hattet ihr Besseres zu tun als Vorabend-Dokus anzuschauen?

Matthias und ich „taten“ also eine Reise, weil wir uns nach deutschem Frühling sehnten. So landeten wir am 3. Mai in Hamburg und fuhren bei strahlendem Sonnenschein per Bahn nach Hannover. Das heißt die Sonne schien nur in Hamburg, je mehr wir uns Hannover näherten, desto trüber wurde der Himmel (so typisch für Hannover-Wetter…). Machte nichts, wir freuten uns, wieder wirklich „zu Hause“ zu sein und genossen die leeren Straßen, die Stille, das frische Maigrün der Bäume, den typischen Duft nach Frühling und last not least natürlich das Wiedersehen mit Patcy, Christian & Theresa und vielen lieben Freunden. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön für eure liebevolle Gastfreundschaft!

Ein besonderes Highlight dieses Urlaubs war meine Teilnahme am 10 km-Lauf beim Hannover Marathon am 6. Mai, auf den ich mich in den letzten sechs Monaten in meinem Fitness-Studio hier in Bandung vorbereitet habe. Im Oktober letzten Jahres fasste ich den Entschluss, meinem regelmäßigen Training ein Ziel zu geben mit dem positiven Nebeneffekt, meine Motivation anzukurbeln und seitdem 8 kg an Gewicht verloren zu haben. Dies mal so nebenbei als Antwort auf die viel gestellte Frage, was ich denn hier den ganzen Tag so „mache“ :-).

Die tropischen Temperaturen und die Höhenlage Bandungs (750 m über NN) sorgten dafür, dass ich meine Sportsachen nach dem Training immer regelrecht auswringen konnte und eine realistische Hochrechnung meiner Zeiten, die ich im Training brauchte, waren 80 Minuten für die 10 km (nicht rekordverdächtig, ich weiß, aber mir ging es nur um die Teilnahme). Umso erfreuter war ich natürlich, dass ich beim Lauf selbst nur 68 Minuten brauchte! Was kühles Wetter und Adrenalin alles bewirken können!

Kurz vor dem Zieleinlauf

Am 17. Mai ging’s von Hamburg wieder zurück in wärmere Gefilde: Bevor wir am 21. Mai in Jakarta landeten, machten wir noch drei Tage Zwischenstopp in Dubai. Hier einige der schönsten Eindrücke im Bild (a picture tells your more than a 1000 words):







Heiße 47° C Grüße aus der Wüste!

Dienstag, 1. Mai 2012

Was die Herstellung von Tofu mit Wandern zu tun hat

Wer meine Blogs aufmerksam verfolgt, hat in meinem Sumba-Bericht vom 13. April 2012 schon meine Freundin Christiane kennen gelernt – zumindest dem Namen nach. Christiane interessiert sich grundsätzlich für alles, was die Lebenssituation der Frauen auf Sumba in irgendeiner Form verbessern kann. Dazu gehört zum Beispiel die Herstellung von Tofu. Im Frauenzentrum Tambolaka hat man nämlich schon damit begonnen, die Frauen darin zu unterweisen.

Christiane interessiert sich aber auch für’s Wandern und ist schon ein paar Mal aus Jakarta nach Bandung angereist, um hier in Bandung die schöne Berglandschaft und das kühlere Klima beim Wandern zu genießen. Als sie neulich wieder einmal hier war, erzählte ich ihr beiläufig, dass es hier in der Nähe eine Tofu-Fabrik gibt, an der unsere Wanderungen mit meiner „Hiking-Group“ schon oft vorbei geführt hätten. Keine fünf Minuten später hatten wir einen Besichtigungstermin für den Samstagvormittag vereinbart – ein anderer Termin ließ sich leider nicht finden. Christiane brannte darauf, sich die Arbeitsabläufe dort genauestens anzuschauen, um daraus für die Tofu-Herstellung auf Sumba eventuell noch etwas lernen zu können.

Am Samstagvormittag waren aber auch unsere Ehemänner da mit dem berechtigten Anspruch, in angemessener Weise in die Tagesplanung „integriert“ zu werden. Ihnen aber im Voraus zu sagen, dass wir zu einer gemeinsamen Besichtigungstour in einer TOOOFUUU-Fabrik angemeldet sind, hätte uns mindestens ihren entschiedenen Protest eingebracht. So sagten wir nur, dass wir eine schöne Wandertour unternehmen würden und luden noch ein weiteres befreundetes Ehepaar (Sylvia und Dierk) dazu ein. Dierk bekam von seiner Frau auch nur die Wanderversion „aufgetischt“. Meine Freundin Angela, auch Deutsche, die schon seit 1978 hier in Bandung lebt und sich allerbestens auskennt, wurde in unser Vorhaben eingeweiht und war sofort begeistert, die Wanderung zu leiten mit Startpunkt bei der Tofu-Fabrik.

Gesagt getan, mit zwei Autos ging es los und die Arbeiter in der Tofu-Fabrik staunten nicht schlecht, als sich eine siebenköpfige „Bulé“-Mannschaft ankündigte („Bulé“ werden weiße Ausländer genannt). Unsere Ehemänner wären zwar freiwillig nicht mitgekommen, waren aber letztlich keine Spielverderber. Die Kommentare, die sie schicksalsergeben von sich gaben, konnten sich hören lassen (zum Glück verstanden die Indonesier kein Deutsch) und so hatten wir schließlich eine Menge Spaß. Hier zeigt es sich wieder einmal, dass manche zu ihrem Glück "gezwungen" werden müssen... ;-)

Nachdem Christiane ihre Neugierde befriedigt hatte und jede Menge Tofu in unseren Besitz übergegangen war, konnte die Wanderung los gehen. Hier die schönsten Eindrücke:

Hier wird fleißig gearbeitet...

...und das kommt dabei heraus!

Die Wanderung geht los

Jeder Quadratmeter der Landschaft wird intensiv genutzt

Und immer schön fröhlich bleiben! - Geht doch!
Eine "Ladung" Feldarbeiterinnen in prächtiger Stimmung

Hier warten wir auf einen kleinen Snack zur Mittagszeit
V.l.n.r.: Manfred, Christiane, Matthias, ich, Dierk, Sylvia


Diese unvergessliche "Tofu-Wanderung" fand bei einem Kaffee-
trinken in unserem Haus einen gemütlichen Abschluss.
Hier ist Angela mit auf dem Bild.