Laut - bunt - süß: Das ist Indonesien!

Montag, 30. April 2012

Besuch aus Deutschland

Was schon seit langem geplant war, wurde vom 26. März bis 11. April Wirklichkeit: Der Besuch unserer guten Freunde Heike & Lutz aus Hannover. Die Wiedersehensfreude war groß und die Liste an geplanten Unternehmungen lang. Nicht alles konnten wir umsetzen, denn das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung wollte schließlich auch befriedigt werden.

So ergab sich ganz von selbst eine gute Mischung aus Aktivität und „Seele-Beine-baumeln-lassen“. Wo wir gerade bei diesem Stichwort sind, darf nicht unerwähnt bleiben, dass es Heike doch glatt geschafft hat, Lutz‘ ziemlich neue Digital-Kamera beim Fußbad im heißen Schwefelwasser des Kawah Domas im Wasserbecken zu versenken. Durch einen glücklichen Umstand ist die Kamera wenig später wiedergefunden worden und – oh Wunder – alle Bilder auf dem Chip sind unversehrt geblieben und sogar der Akku ging noch, wie sich hinterher heraus stellte! Klar ist das ärgerlich, aber diese Begebenheit war einfach zu skuril und löst bei uns Vieren Lachsalven aus, sooft wir daran zurückdenken!

Der oben erwähnte Besuch des „Kawah Domas“ gehört zum ganz normalen Programm, dem sich jeder Bandung-Besucher unterziehen muss, sonst hat er wirklich etwas verpasst. Ich habe schon mehrfach darüber berichtet (siehe meine Posts vom 07.09.2010 und 26.06.2011) und so konzentriere ich mich im Folgenden auf unsere gemeinsame Reise nach Yogyakarta, wo Matthias und ich bis jetzt auch noch nicht waren.

Yogyakarta ist der kulturelle Mittelpunkt und das wichtigste Touristenziel Javas – dank Sultanspalast (Kraton), Ramayana-Shows, Kunsthandwerk, Prambanan und Borobodur – also auch ein absolutes „Muss“, wenn man schon auf Java ist.
7 Stunden Zugfahrt von Bandung nach Yogyakarta
Also nichts wie hin – und zwar per Bahn. Für die ca. 400 km (Bandung – Yogya) benötigt der Zug 7 bis 8 Stunden Fahrzeit. Im Blümchen-Pflück-Tempo geht es durch atemberaubend schöne Landschaften, die Kameras klicken.


Aus dem Zug fotografiert - Wunderschöne Reisterrassen auf Java

Für drei Tage haben wir schon im Voraus einen Fahrer mit Auto „gemietet“, der uns 12 Stunden am Tag zur Verfügung steht. Gleich am nächsten Tag starten wir schon um 5:00 Uhr morgens nach Borobodur (40 km nordwestlich von Yogya). Die Fahrzeit beträgt eine knappe Stunde und zum Sonnenaufgang sind wir dort. Da wir unter der Woche dort sind, gibt es kaum Touristen, was wir sehr genießen!

Noch während wir diesen Lageplan studieren wird Borobodur, eine der größten buddhistischen Tempelanlagen der Welt, von einem Nebelschleier überlagert. Doch plötzlich lichtet er sich und die kolossale 9-stöckige Stufenpyramide taucht vor uns wie aus dem Nichts auf.



 Der Borobudur Tempel spiegelt als Ganzes die geistige Entwicklung des Menschen wieder. Auf den unteren Ebenen hat der Mensch mit dem Alltag und den sinnlichen Empfindungen zu kämpfen. Davon zeugen die zahlreichen Wandreliefs am Tempel. Die mittleren Ebenen sind die höheren Gedanken, der Kunst und den Formen gewidmet. Und schließlich die oberen Ebenen der Erleuchtung, der geistigen Erkenntnis.
Wenige Minuten vorher war noch alles in Nebel gehüllt

















Ohne Sarong darf man den Tempel nicht betreten
Auf geht's, die Stufen hinauf!

Oben angekommen
















Herrliche Aussicht
Schon sehr beeindruckend!















Ein zweites Highlight dieser Region ist der hinduistische Tempelbezirk Prambanan (17 km östlich von Yogya). Die drei Haupttempel symbolisieren die hinduistische Dreifaltigkeit: Candi Brahma, Candi Visnu und Candi Shiva, wovon Shiva als der höchste Gott anerkannt wurde und deshalb auch sein Tempel der größte ist. In seinem Inneren steht eine steinerne Statue von Shiva in vierarmiger menschlicher Gestalt.
Die hinduistische Tempelanlage Prambanan

Im Inneren des Shiva-Tempels

Die berühmte Ramayana-Show in Prambanan


Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?

Natürlich haben wir auch den Kraton (Sultanspalast) besucht, der sich direkt im Zentrum von Yogyakarta befindet. Noch heute residiert der Sultan mit seiner Familie darin.


Gamelan-Orchester im Sultanspalast
















Früh übt sich, was einmal ein guter Gamelan-Spieler werden will!

Wayang Golek - ein javanisches Puppenspiel
















Wayang Golek - hinter den Kulissen

Gewohnt haben wir im Hyatt Regency, dessen wunderschöne Garten- und Poollandschaft unserem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung sehr entgegen kam, jedenfalls waren wir dort oft anzutreffen. :-)
Per Flugzeug ging es schließlich zurück nach Bandung.

Sonntag, 29. April 2012

Zu Gast bei Jusuf Habibie

Ein ganz besonderer Tag war Mittwoch, der 25. April 2012. Wer hat schon die Gelegenheit, den ehemaligen Staatspräsidenten Indonesiens persönlich kennen zu lernen? Als Mitglied der BRÜCKE bot sich mir diese einmalige Chance, die ich mir nicht entgehen ließ.

Herr Habibie begrüßt uns in der Eingangshalle
Zusammen mit etwa 50 anderen BRÜCKE-Mitgliedern lernte ich diesen außergewöhnlichen Mann in seinem Haus in Jakarta kennen. In fließendem Deutsch begrüßte er uns in der Eingangshalle seiner Residenz und erklärte uns zunächst die besonderen und wunderschönen Wanddekorationen, die bei näherem Hinsehen die kulturellen Einzigartigkeiten der jeweiligen ethnischen Gruppen auf diesem riesigen Archipel darstellen.








Eine wunderschöne Bibliothek!
In seiner wunderschönen, großen und ihres gleichen suchenden Bibliothek nahm er sich insgesamt ca. drei Stunden Zeit für unsere Gruppe und zeigte uns zunächst eine Präsentation mit dem Titel „Habibie und Ainun“, die die offiziellen, mehr aber noch privaten Stationen seines Lebens mit seiner über alles geliebten, vor zwei Jahren verstorbenen Ehefrau zeigte. Mit seinen 76 Jahren strahlt er eine Vitalität und Wachheit aus, die ihn viel jünger erscheinen lassen. Ein Mann mit Charme und Charisma!


Zur Erläuterung hier ein kleiner Einschub aus Wikipedia (Einschübe in Klammern von mir): „Bacharuddin Jusuf Habibie (* 25. Juni 1936 in Pare-Pare auf Sulawesi, Indonesien) ging 1954 mit einem Stipendium nach Deutschland und studierte an der RWTH Aachen Luft- und Raumfahrttechnik mit Abschluss als Diplom-Ingenieur (1960); er promovierte an gleicher Stelle 1965 mit der Auszeichnung „summa cum laude“. Im Anschluss an seine Hochschultätigkeit wechselte er zu Messerschmitt-Bölkow-Blohm und stieg dort bis zum Vizegeneraldirektor auf.

Nach seiner 1974 erfolgten Rückkehr nach Indonesien wurde er 1978 von Suharto (mit dem er schon als Jugendlicher bekannt war) zum Staatsminister für Forschung und Technologie ernannt und war in dieser Funktion dessen Stellvertreter. Am 10. März 1998 wurde er Vizepräsident und nach Suhartos Rücktritt am 21. Mai 1998 dritter Präsident von Indonesien seit der Unabhängigkeit.

Habibie, zwischenzeitlich am 4. Februar 1988 zum Ehrenbürger der RWTH Aachen ernannt, hatte im Volk und in der Armee nur wenig Rückhalt. Seine Reformen – unter anderem ließ er freie Gewerkschaften und freie Wahlen zu – steigerten seine Popularität nicht. So verzichtete er freiwillig 1999 auf eine erneute Kandidatur."

Auf die Frage, wie er denn als Wissenschaftler zur Politik gekommen sei, antwortete er verschmitzt, dass die Politik zu ihm gekommen sei und dass er froh sei, diese überlebt zu haben. Sein großes Anliegen sei es von jeher gewesen, Flugzeuge zu bauen.

Ein beeindruckender Nachmittag bei einem beeindruckenden Mann!


Herr Habibie unterzeichnet sein Buch mit persönlicher Widmung

Dienstag, 24. April 2012

Vom Winde verweht...

Was es in unserer Familie noch nie gab, ereignete sich am 16. März 2012: Matthias hielt sich zur Dienstreise in Hannover auf, während Patcy auf ihrem Rückflug nach Deutschland für ein paar Tage Zwischenstopp in Doha (Qatar) machte, ich in Tambolaka auf Sumba landete und unser Christian sich zur Tauchsafari am Roten Meer in Ägypten tummelte.

Inzwischen befindet sich aber jedes Familienmitglied wieder an „seinem“ Platz: Christian drückt wieder die Schulbank in der Hotelfachschule Hamburg, Patricia hält sich zu einem neunwöchigen Praktikum in Hannover auf und Matthias und ich halten die Stellung in unserem schönen „Cipaku“ hier in Bandung. Doch wir blieben nicht lange allein, denn über Ostern hatten wir die große Freude, unsere lieben Freunde Heike und Lutz aus Hannover bei uns begrüßen zu dürfen. Was wir gemeinsam unternahmen, davon mehr im nächsten Post.

Freitag, 13. April 2012

Besuch in einer anderen Welt – Ein Ausflug in die Steinzeit

Zurück in die Steinzeit ging es bei unserem Besuch entlegener Dörfer auf der Insel Sumba. Unser fünftägiger Besuch war keine touristische Unternehmung, sondern das Kennenlernen der bitteren Lebenswirklichkeit der Menschen in den traditionellen Dörfern.

Sumba (südlich von Sumbawa, Komodo und Flores) gehört zu den ärmsten Regionen Indonesiens. Es liegt etwa 50 Flugminuten in östlicher Richtung von Bali und gehört zu den Kleinen Sunda-Inseln in der indonesischen Provinz Nusa Tenggara Timur.

Nicht nur geographisch liegt es im Abseits, sondern auch wirtschaftlich und kulturell. Der Boden in Sumba besteht überwiegend aus porösem Kalkstein (Karst). Dort, wo die Humusschicht zu dünn ist, versickert das Wasser sofort. Das heißt, dass das, was angebaut wird, oft während der langen Trockenzeit auf den Feldern verdorrt oder von Ungeziefer und Heuschrecken noch vor der Ernte vernichtet wird. Wassermangel und Hungersnöte sind die Folge.



Sanfte Hügel-Landschaft in West-Sumba
In den Dörfern und um sie herum findet man Megalithgräber
Obwohl 65 % der Bevölkerung Christen sind, spielt der traditionelle Marapu-Glaube immer noch eine große Rolle. Dazu gehört auch der jahrhundertealte Ahnenkult. Die Menschen glauben an die ständige Anwesenheit der Seelen ihrer Vorfahren. Um die Unterstützung der Verstorbenen zu erbitten, werden zu Hochzeiten, Beerdigungen und anderen kulturellen Anlässen eine Vielzahl von Büffeln, Pferden und Schweinen auf bestialische Art und Weise geschlachtet. Je mehr Blut fließt, desto besser!  Die verstorbenen Menschen werden bis heute in sogenannten Megalithgräbern beigesetzt, die man mitten in den Dörfern und um die Dörfer herum findet. Auch in West- und Nordeuropa kennen wir solche Megalithgräber, nur stammen sie alle aus der späten Jungsteinzeit bzw. frühen Bronzezeit. Was diese Vorstellungen und Verhaltensweisen betrifft, befinden wir uns auf Sumba mitten in der Steinzeit – wie gesagt, in den traditionellen Dörfern, die ohne Strom und Wasserquelle abseits der Zivilisation liegen. Wassermangel, mangelnde Hygiene, Hunger, einseitige Ernährung und mangelhafte Schulbildung bestimmen das Leben der Menschen.

Warum ausgerechnet Sumba?

Schon gleich zu Beginn meines Aufenthaltes hier in Indonesien lernte ich im Oktober 2010 Christiane P. kennen, mit der mich inzwischen eine herzliche Freundschaft verbindet. Sie lebt schon seit einigen Jahren in Indonesien und erzählte mir viel von dem Frauenprojekt, das sie auf Sumba gemeinsam mit indonesischen Schwestern des katholischen Ordens „Schwestern der Liebe vom Kostbaren Blut“ (ADM) aufgebaut hat und betreut. In Deutschland unterhält sie Kontakte zum Frauenmissionswerk (PMF) im Bistum Münster. Bei den regelmäßigen Aufenthalten in ihrer Heimatstadt Lüdinghausen informiert sie Frauengruppen in der Region über den Fortschritt des Frauenprojekts auf Sumba und wirbt dabei Spendengelder ein, mit denen sie den Bau des neu gegründeten Frauenzentrums in Tambolaka finanziert.

Nach Tambolaka geht also die fünftägige Reise, gemeinsam mit Elke S., der Frau des Evangelischen Pastors der Deutschsprachigen Gemeinde in Jakarta. Christiane P. holt uns vom Flughafen Tambolaka im Westen Sumbas ab. Nun ist unser Reise-Trio für die folgenden fünf Tage (16.-21. März 2012) komplett.

Wir sind im neuen Frauenzentrum in Tambolaka untergebracht, das im Oktober 2010 eingeweiht wurde. Äußerlich passt sich die eigenwillige Dachkonstruktion der typisch sumbanesisch-traditionellen Bauweise an, doch das Innere des Gebäudes ist mit zwei Lichthöfen sehr hell und modern, aber schlicht gehalten.

Das neue Frauenzentrum in Tambolaka
Sr. Udis zeigt uns Erdnusspflanzen
Wir werden von Sr. Udis begrüßt, einer schon 72-jährigen Ordensschwester, die in enger Zusammenarbeit mit Christiane P. dieses Frauenzentrum aufgebaut hat. Zur Begrüßung wird uns ein Avocado-Juice mit Schokoladensauce gereicht, ein Hochgenuss!

Ein erster Rundgang durch das Gebäude zeigt uns die vielen Möglichkeiten, die dieses Frauenzentrum bietet: Hier stehen Webstühle, Nähmaschinen, eine Lehrküche mit modernen Herden und Öfen ist vorhanden, es gibt Multifunktionsräume, die sich für die Bewirtung größerer Gruppen eignen sowie mehrere Gästezimmer.

Das Konzept, das die Ordensschwestern mit diesem Frauenzentrum verfolgen, hat sich über die Jahre entwickelt und sieht folgendermaßen aus: Schon seit 15 Jahren fahren die Schwestern wöchentlich in die entlegenen Dörfer und bieten speziell den Frauen dort kurz- oder längerfristige Weiterbildungsangebote an (Einhaltung von Hygienemaßnahmen, Familienplanung, Schulung in Ackerbau und Viehzucht, Anbau von Sojabohnen und deren Verarbeitung zu Tofu und Tempe usw.). Mit der Fertigstellung des Frauenzentrums können diese Kurse nun vor Ort in Tambolaka stattfinden. Die Idee ist, speziell junge Frauen zu motivieren, sich für ein halbes Jahr in das Frauenzentrum zu begeben bei freier Kost und Logis sowie einem Taschengeld und dafür in dieser Zeit im Kochen, Weben, Schneidern, Nähen und anderen nützlichen Fertigkeiten ausgebildet zu werden, um dann entweder als Multiplikatorinnen in die Dörfer zurück zu kehren oder aber ihr eigenes „business“ aufbauen zu können.

Zwei solcher jungen Frauen wohnen schon dort und eine dritte (Ilona) kommt täglich mit ihrer jüngsten Tochter Linda von außerhalb, um ihre Fertigkeiten im Nähen zu verbessern und sich als Witwe und Mutter von vier Kindern ein Gehalt zu verdienen. Sobald die Kurse anlaufen, soll sie als Lehrerin eingesetzt werden, um ihre Fertigkeiten an die „Neuen“ weiter zu vermitteln.

Wie dringend notwendig diese Weiterbildungsangebote für die Frauen in den entlegenen Dörfern sind, machen uns Besuche dort eindringlich klar!
Die ersten, die unsere Ankunft bemerkt haben
Oft leben in den Dörfern nur noch die Alten, die Frauen und Kinder. Die Männer haben sich Arbeit auf anderen Inseln gesucht. Die Kinder müssen lange Wege zu den Schulen zurück legen, brechen ihre schulische Laufbahn aber oft vorzeitig ab, um bei der Erntearbeit und Wasserbeschaffung zu helfen, für die oft kilometerlange Wege zur nächsten Wasserstelle zurück gelegt werden müssen. Doch ohne schulische Grundkenntnisse können keine Facharbeiter ausgebildet werden. Ohne schulische Bildung bleiben die alten Strukturen erhalten. Daher ist es so wichtig, innovative Impulse zu vermitteln, die zur Verbesserung der Lebensbedingungen führen. Die geschilderten Ausbildungsmaßnahmen für Frauen sind ein Ansatz, um Abhilfe zu schaffen.

Wir werden neugierig beäugt
Doch es ist ein langer, mühevoller Weg, die Menschen in den Dörfern für neue Ideen zu motivieren. Sie sind durch den Kampf ums Überleben und die unzureichende und einseitige Ernährung so entkräftet, dass viele lethargisch Betelnuss kauend auf den Veranden ihrer Häuser sitzen und sich dem Müßiggang hingeben.

Rote Zähne, blutroter Mund: Auch diese junge Frau hat sich schon dem Genuss der Betelnuss ergeben

Manchmal sieht man Frauen Körbe flechten oder sie beschäftigen sich mit der Herstellung eines Sarong (Technik „Ikat“). Noch vor dem Weben entsteht durch das wiederholte Abbinden und Einfärben von Fadenbündeln ein Muster, das die Mythologien, das Leben und das Denken der Menschen in den eingewebten Symbolen widerspiegelt. Die Stoffe werden zum Einwickeln der Verstorbenen und als Geschenke zur Geburt und Hochzeit verwendet. Die handgewebten Stoffe sind bei den Besuchern inzwischen aber auch begehrte Souvenirs geworden.

Der Kinderreichtum ist bemerkenswert!
Die besondere Architektur der traditionellen sumbanesischen Adat-Häuser (Rumah Adat) spiegelt anschaulich den Marapu-Glauben der Menschen wider: Im untersten Teil der aus Holz gefertigten und mit Alang-Alang Gras eingedeckten Bambusbauten leben die Tiere – was als die Unterwelt angesehen wird. Der mittlere Teil – die Mittelwelt – ist der Wohnbereich der Menschen, dort wo sie schlafen, kochen, geboren werden und meist auch sterben. Der wichtigste Teil eines Rumah Adat ist jedoch das Dach, das im oberen Teil steil empor ragt.  Es ist dies der Aufenthaltsort der Ahnen, die Oberwelt. Die gesamte Bambuskonstruktion des Hauses, wird von vier im Wasser gehärteten „Lontarstämmen“ gehalten. Am oberen Ende des Stammes der mittleren Ebene des Hauses, ist eine Ablage angebracht, auf der Ritualgegenstände aufbewahrt werden. Die in Ikat-Stoffe gewickelten Verstorbenen der Familie werden bis zur endgültigen Beisetzung im Megalithgrab über der Feuerstelle oder im Boden direkt neben dem Haus aufbewahrt. Diese „Zwischenlagerung“ kann Jahre dauern, bis die Familie genügend Opfertiere für die sich über mehrere Tage erstreckende Begräbniszeremonie beisteuern kann.















Hier befinden sich die Megalithgräber in der Mitte des Dorfes
So auch hier




















Zum Schluss unseres Aufenthaltes auf Sumba verbrachten wir zwei Tage im Cottage-Hotel des deutschen Architekten Lukas Wünsch und seiner florinesischen Frau Franziska am „Oro-Beach“ in Tambolaka. Ein idealer Ort, um an dem unberührten, weißen Sandstrand lange Spaziergänge zu unternehmen oder im gemeinsamen Gespräch die intensiven Erlebnisse der letzten drei Tage zu ordnen und zu verarbeiten.


Das Cottage-Hotel am "Oro-Beach"

Kilometerlange unberührte Strände - herrlich!