Das letzte Wochenende haben wir in Pangandaran verbracht, laut Lonely Planet „Java’s premier beach resort“. Da müsste man doch eigentlich gewesen sein, wenn man schon auf Java wohnt, dachten wir, und so starteten wir an Patricias 22. Geburtstag, um ihr ein ganz besonderes Wochenende zu schenken.
Pangandaran liegt ganz im Südosten der Provinz Java Barat (West-Java) am Indischen Ozean und ist nur 200 km von Bandung entfernt. Auf gut ausgebauten Autobahnen wäre man in Null-Komma-Nichts da, aber die gibt es hier nicht… So brauchten wir sechs Stunden hin und am Sonntag geschlagene sieben Stunden zurück.
Im Gegensatz zu den Straßen ist die Landschaft atemberaubend schön: Sehr bergig, vorbei an vielen Reisterrassen bzw. weiten Reisfeldern, die von tropischen Bäumen und vielen Kokospalmen umsäumt werden. Auf Bali ist es nicht schöner, wirklich! Auffällig ist, dass die Straßen IMMER von Häusern, Verkaufsständen oder „Warungs“ (= Straßenlokale) umsäumt sind, sodass man nie das Gefühl hat, in freier Natur zu sein. Das heißt auch, dass IMMER Leute unterwegs sind. Vor allem die vielen Mopedfahrer machen das Überholen auf den oft engen Straßen mühsam. Die zahlreichen Schlaglöcher sorgen für ein Übriges, dass man nur langsam voran kommt.
Nun denn, nach endlos erscheinender Fahrt und platt gesessenen Hosenboden waren wir irgendwann da. Ein erster Spaziergang durch den Ort in tropischer Nachmittagssonne führte uns natürlich schon an den Strand. Die Brandung war beeindruckend und wir konnten es kaum erwarten, in die Wellen zu springen. Doch bei näherem Hinsehen verging uns die Badelust schnell, denn Strand und Wasser waren von Müll und Dreck übersät, sodass wir es bei einem Spaziergang beließen.
Es soll jedoch einen wirklich schönen Strand geben, bei dem alle Wasserratten und Schnorchler auf ihre Kosten kommen: Pasir Putih. Den haben wir uns für unseren nächsten Besuch aufgehoben, falls wir wieder einmal zurück kommen sollten.
Strand im Nationalpark |
Der Fischereihafen in Pangandaran |
In einer Höhle im Nationalpark erlebten wir echte Stachelschweine aus nächster Nähe |
Sehr schön ist die Tour zum „Green Canyon“, die wir am Sonntag unternahmen. Per Boot ging’s einen smaragdgrünen Fluß mitten im Dschungel stromaufwärts bis zu einem Wasserfall. Von dort konnte man noch ein Stück in den Canyon weiter hinein schwimmen, was unsere Patcy sich nicht nehmen ließ:
Mit diesem Boot ging's flussaufwärts zum Green Canyon |
In the jungle, the mighty jungle... |
Im Green Canyon angekommen |
Patcy schwimmt in Begleitung eines guide noch weiter in den Canyon hinein, wo die Boote nicht mehr hinkommen |
Ein wasserdichter Beutel machte die Mitnahme ihrer Kamera möglich |
Links Patcy's "Schwimm-guide" und rechts unser netter guide "Ipik", der uns während der ganzen Tour begleitete |
Ein Highlight dieser Tour war die Meeresschildkröten-Aufzuchtstation. Um das Überleben der Meeresschildkröten zu sichern, werden die Eier hierher gebracht und die geschlüpften Baby-Schildkröten werden noch sieben Monate gepäppelt, bevor sie in die Freiheit entlassen werden. Außer den Baby-Schildkröten (es waren zzt. keine da), werden hier auch verletzte erwachsene Schildkröten gehegt und gepflegt, die z. B. den Fischern ins Netz gegangen sind und sich dabei verletzt haben:
Ist sie nicht wunderschön?! |
http://www.youtube.com/watch?v=ohKfHWpHo1o
Patcy wird unsere Reise nach Pangandaran insofern unvergesslich bleiben, als sich ihr "zufällig" ein lang gehegter Wunsch erfüllte: Auf einem Schimmel in der Abenddämmerung am Strand entlang zu galoppieren: